Krimi-Dinner für 6-8 Personen ab 12 Jahren mit einer Spieldauer von 120-180 Minuten.
Mit „Spuren im Sand“ legt der deutsche Kleinverlag Parameter B einen weiteren soliden Fall für das Krimi-Dinner daheim vor und erweitert dabei sein Portfolio um eine etwas größere Spielergruppe. Der Verlag, unter der Leitung von Lisa Birrenkoven, hat sich in den letzten Jahren vor allem auf Krimi-Dinner für Einsteiger und Familien spezialisiert. Auf der Website von Parameter B finden sich mehrere Titel, unter anderem „Popstar in Not“ (ab 10 Jahren, 4–6 Personen) und „Im Schatten der Achterbahn“ (ab 12 Jahren, 4–6 Personen). Beide Krimi-Dinner durfte ich schon testen.
| Verlag | Parameter B |
| Autorin | Lisa Birrenkoven |
| Spielzeit | 120-180 Minuten |
| Altersangabe | ab 12 Jahren |
| Anzahl Spielende | 6-8 Personen |
| Grafik | k.A. |
Was bisher geschah
Nachdem ich bereits die beiden früheren Krimispiele des Verlags Parameter B „Popstar in Not“ und „Im Schatten der Achterbahn“ getestet und rezensiert habe, war ich besonders gespannt auf das neue Werk „Spuren im Sand“.
In „Popstar in Not“ hat mir besonders gefallen, wie zugänglich der Fall aufgebaut ist und wie schnell auch jüngere oder unerfahrene Mitspielende ins Spiel finden. Die hohe Interaktion zwischen den Rollen sorgt dafür, dass trotz des eher leichten Einstiegs eine lebendige, spaßige Krimi-Atmosphäre entsteht.
„Im Schatten der Achterbahn“ wirkte im Vergleich dazu schon deutlich reifer und bot mehr Spannung sowie einen stärkeren Fokus auf Deduktion. Die kleinen Challenges zwischendurch lockerten den Fall angenehm auf und machten das Spiel gerade in gemischten Gruppen besonders unterhaltsam.
Die Links zu den beiden Spielberichten findet ihr am Ende des Beitrags.
„Spuren im Sand“
Mit „Spuren im Sand“ präsentiert der Verlag nun einen weiteren Fall, der thematisch frischen Wind bringt und zugleich die bekannten Stärken beibehält: klare Rollenhefte, hochwertig gestaltete Materialien und ein Fokus auf gemeinsames Rätseln und Erzählen. Da ich die Entwicklung des Verlags über die letzten Spiele hinweg verfolgen konnte, war ich besonders neugierig, welche neuen Ideen diesmal auf mich warten würden.
Der Aufbau gestaltete sich wieder denkbar einfach. Diesmal wird etwas Sand als extra Beigabe benötigt. Alle erhalten ihr Rollenheft vorab um die Möglichkeit zu haben, sich in ihren Charakter einzulesen. Die Tischkärtchen, die es auf der zugehörigen Webseite von Parameter B zum Download gibt, sind durchaus hilfreich, damit ihr alle direkt zu Beginn mit dem passenden Namen ansprechen könnt.

Das vollständige Material eines Charakters besteht aus dessen Rollen- und Spielheft. Das Spielheft kommt erst zu Beginn des Krimi-Dinners zum Einsatz. Neben dem Spielmaterial für den Charakter beinhaltet „Spuren im Sand“ außerdem die Beweismittel, Fährtickets, Auflösung und ein Fragebuch für den roten Faden.


Nachdem die Rahmengeschichte erzählt ist, beginnt der eigentliche Einstieg ins Spiel: Nun stellt sich jede Figur vor. Ihr schlüpft in die Rollen einer alten Freundesgruppe, die sich auf der Insel „Sanderoog“ wiedertrifft, vereint von der Hoffnung, einem längst vergessenen Schatz endlich auf die Spur zu kommen. Denn die zugehörige Schatzkarte wurde von euch bereits zehn Jahre zuvor gestohlen.
Wie die beiden Vorgänger verläuft „Spuren im Sand“ über mehrere Phasen in denen ihr Beweismittel untersucht und eure Vermutungen austauscht. In einigen Phasen gibt es Vorlese-Elemente, die ihr entweder selbst vorlesen könnt oder sehr lebendig von der Webseite abspielen könnt.
Wenn ihr wollt, könnt ihr das Fragebuch für einen roten Faden benutzen. Das ist besonders dann hilfreich, wenn ihr noch nicht so viele Krimi-Dinner gespielt habt. Hier erfahrt ihr, ob ihr in jeder Phase alle wichtigen Ermittlungselemente bedacht habt.

Ihr diskutiert, beobachtet, vergleicht und versucht in den Schauspielfähigkeiten der anderen Charaktere eine verdächtige Person zu ermitteln. Denn seid ihr durch alle Phasen gewandert, habt das letzte Fitzelchen ausgewertet, geht es an die Auflösung und Abstimmung. Wen verdächtigt ihr?
Bei der Auflösung wird geklärt, wer hinter dem Verbrechen steckt. Zu viel will ich an dieser Stelle nicht verraten. Ihr seht, wie gut eure Vermutungen mit den Beweisen übereingestimmt haben und es gibt Informationen darüber, wo ihr euch eventuell geirrt habt.
Laut Verlag dauert das Spiel zwischen 120 und 180 Minuten, je nachdem, wie intensiv ihr diskutiert, Beweise auswertet und die Audioabschnitte nutzt. Mit einer reinen Spielzeit (ohne die Zeit, die zum Essen verwendet wurde) von drei Stunden hat das bei uns perfekt gepasst.
Dadurch eignet es sich sehr gut für einen langen, geselligen Abend, bei dem nicht nur geredet, sondern auch ermittelt und geschauspielert wird.
Fazit
„Spuren im Sand“ knüpft gelungen an die bisherigen Stärken von Parameter B an und erweitert das Krimispiel-Portfolio des Verlags um einen stimmungsvollen, gut strukturierten Fall für größere Gruppen.
Die Mischung aus atmosphärischer Geschichte, abwechslungsreichen Beweismitteln und der lebendigen Rolleninteraktion sorgt für einen unterhaltsamen Abend, der sowohl Einsteiger als auch erfahrene Krimi-Dinner-Spielende abholt.
Besonders positiv fällt die klare Führung durch den Fall auf, die dennoch genug Raum für eigene Theorien und Diskussionen lässt. Wir fühlten uns nie völlig verloren.
„Spuren im Sand“ hat unserer Runde ausgesprochen viel Freude bereitet und das lag nicht nur am gelungenen Fall, sondern auch an den vielen kleinen Elementen, die Parameter B besonders gut umgesetzt hat.
Die schauspielerischen Aspekte machen großen Spaß. Im Rollenheft finden sich hilfreiche Tipps, wie man seine Figur lebendig werden lässt. Die Angaben zur Lieblingskleidung der Charaktere animierten uns dazu, uns ein wenig zu verkleiden, was die Stimmung von Anfang an deutlich hob.
Unsere Spielgruppe war altersmäßig breit gefächert, von 13 bis 75 Jahren, und dennoch fanden alle schnell Zugang zum Geschehen. Es wurde viel gelacht (zumindest dort, wo es die Rolle zuließ), intensiv diskutiert und diesmal ist uns sogar gelungen, die Täterperson korrekt zu entlarven. Ein Erfolg, der uns bei den beiden Vorgängern nicht vergönnt war. Am Ende gingen wirklich alle zufrieden aus der Runde und die Frage nach dem nächsten Fall wurde direkt gestellt.
Für mich ist „Spuren im Sand“ ein empfehlenswerter Krimiabend, vor allem dann, wenn man ein Spiel sucht, das gemeinsames Rätseln und Erzählen in den Mittelpunkt stellt. Wir alle freuen uns auf den nächsten Fall! Ich bin mir sicher Lisa ist schon sehr fleißig dran.


Ich freue mich, dass ihr meinen Beitrag gelesen habt und möchte euch motivieren mir gerne Rückmeldung zu geben. Konntet ihr die Krimi-Dinner von Parameter B schon testen? Schreibt mir gerne über das Kontaktformular.
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„Spuren im Sand“ wurde mir von Parameter B als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Lieben Dank für die Unterstützung.

Links
Hier geht’s zur passenden Seite des Verlags.
Infos zu Lisa Birrenkoven findet ihr hier.
„Popstars in Not“ beim Spielecafé der Generationen.
„Im Schatten der Achterbahn“ beim Spielecafé der Generationen.
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